Maritimes Viertel – Kultur am Kanal e.V.
Link zu -> www.maritimesviertel.de

Save the Date: 05.07. – 15.11.2023
Kapp-Putsch in Kiel 1920
Ein Film von Kay Gerdes und Klaus Kuhl
Mittwoch – 7. Juni 2023 – 18:00 Uhr
Im März 1920 versuchten reaktionäre Kräfte die in der Novemberrevolution 1918 errungene demokratische Republik wieder abzuschaffen. Daraufhin traten die Arbeiter in ganz Deutschland in den Streik. Auch große Teile des Bürgertums stellten sich gegen den Putsch. Die Putschisten richteten ein Blutbad unter der Kieler Zivilbevölkerung an. Zum Schutz bildeten die Arbeiter eine Arbeiterwehr. Als die Gegenseite unter Konteradmiral von Levetzow nach der Flucht Kapps ihre Gewaltmaßnahmen noch steigerte, kam es zu erbitterten Kämpfen in großen Teilen des Stadtgebiets.
Der Eintritt ist frei – über eine Spende freuen wir uns

Wegweisendes im Leben von Friedrich von Esmarch (1823–1908)
Mittwoch – 24. Mai 2023 – 18:30 Uhr
Christian Zöllner beschreibt Esmarchs Wirksamkeit als Kriegschirurg, Mediziner und Begründer der Ersten Hilfe. Esmarch hat das Militärsanitätswesen und die moderne Chirurgie wie kaum ein Zweiter geprägt. In der Kriegschirurgie richteten sich seine Neuerungen vor allem auf die medizinische Erstversorgung, die Verbesserung der Verwundetentransporte und der hygienischen Verhältnisse in den Lazaretten. Wegweisende Entwicklungen Esmarchs waren die Einführung der Narkose, die antiseptische Wundbehandlung, das Operieren im blutleeren Raum und der „Esmarch–Heiberg–Handgriff“ zur Freilegung der Atemwege, der noch heute in der Anästhesie und Notfallmedizin angewendet wird. Darüber hinaus hat er das zivile Samariterwesen begründet und damit den Weg zum modernen Rettungswesen bereitet.
Preisträgerkonzert: Querflötenklasse – Gesa Wecker
Mittwoch – 17. Mai 2023 – 18:00 Uhr
Auf das Konto dieser 11 jungen Nachwuchsmusiker*innen gehen aktuell insgesamt weit über hundert 1.Preise nationaler und internationaler Wettbewerbe wie Jugend Musiziert, Hamburger Instrumentalwettbewerb, Kieler Instrumentalwettbewerb, Internationaler Tschaikowsky Wettbewerb, Internationales Klassikfestival Amsterdam, Stage4Kids …
Die Flötistinnen sind bereits mehrfach im Großen Saal der Laeiszhalle Hamburg aufgetreten.
Mittwoch – 19. April 2023 – 18:00 Uhr
Film: „In Kiel ist Revolution!“
In Kiel begann ein neuer Abschnitt der Demokratie – Von Kiel ausgehend ist schon vor 105 Jahren die Politik in Bewegung gebracht worden. Darüber berichtet der Film „In Kiel ist Revolution!“ von Kay Gerdes und Klaus Kuhl, der uns großzügiger weise von den beiden Autoren zur Verfügung gestellt wurde und den die Initiative Marine-Untersuchungsgefängnis (IMUG) am 19. April 2023 um 18 Uhr in unseren Räumen in der Arkonastraße 1 zeigen können. Der von der Gesellschaft für Kieler Stadtgeschichte initiierte Film über die Ereignisse von 1918 ist eine spannende Dokumentation über die Revolution von 1918. Der Autor Klaus Kuhl wird anschließend für Gespräche zur Verfügung stehen, Kay Gerdes ist angefragt. – https://mug-kiel.de
Mittwoch – 5. April 2023 – 18:00 Uhr
„Gegen den Tritt“- traditionelle Revolutions- und Arbeiterlieder
Am Mittwoch, dem 5. April, um 18 Uhr erklingen in der Technischen Marineschule, Arkonastr. 1 in der Wik, traditionelle Revolutions- und Arbeiterlieder.
Das Duo „Gegen den Tritt“ ist bei der „Initiative Marine-Untersuchungsgefängnis Kiel“ (IMUG) zu Gast, und „gegen den Tritt“ ist ihr Programm. Die beiden Musiker präsentieren eine Auswahl aus traditionellen und zeitgenössischen politischen Liedern der letzten fünf Jahrhunderte. Wer sie kennt, darf auch gern mitsingen! – www.huettenfolk.eu und https://mug-kiel.de
Mittwoch, 15. März 2023 um 18:00 Uhr
Die Organisation Consul und die Marinestation in Kiel
Im Vortragsraum des Maritimen Viertels lädt die Initiative Marine-Untersuchungsgefängnis (IMUG) ein zu einem Vortrag von Dr. Thomas Herrmann, M.A. (Jg. 1956), Lehrer, Historiker und Soziologe.
Der Vortrag führt in die Geschichte der ersten deutschen Demokratie, als in Kiel noch in der Novemberevolution Marineoffiziere den Kampf gegen die Demokratie aufnehmen. Die nach Kieler Vorbild überall entstehenden Soldatenräte werden in der ersten Jahreshälfte 1919 teils blutig entmachtet, die republikanischen Wehren durch Freikorps mit rechtsextremen Führern ersetzt. Als der Putsch der Freikorps (Kapp-Putsch) im März 1920 scheitert, formiert sich in München, die Organisation Consul, eine verbrecherische Gesinnungsgemeinschaft, zunächst aus den ehemaligen Mitgliedern der aufgelösten 2. und 3. Marinebrigade.
15./16./17. Februar 2023 – jeweils 18:00 Uhr
Hope Spot Ocean – Ein-Personen-Theaterstück

HOPE SPOT OCEAN ist ein Theaterstück, das unter die Wasseroberfläche der Ostsee taucht.
In dieser Stückentwicklung widmet sich das Team um Schauspielerin Ronja Donath unserem heimischen Meer und begibt sich mit der Protagonistin Stella auf ihre persönliche Reise, teilt ihre Entdeckungen und Empfindungen rund um die Ostsee. Sie streifen über Munition am Meeresgrund, untersuchen den Begriff »Meeresschutzgebiet« und suchen nach der Hoffnung im Meer, an Land und in uns. Das große Inspirations-Vorbild des Projektes ist Dr. Sylvia Earle, 86-jährige US-amerikanische Meeresbiologin, die das Team mit ihrer unermüdlichen hoffnungsvollen Lebenseinstellungen zum Titel bewogen hat: »Hope Spot Ocean«. Ihre Initiative der »Hope Spots«, geschützter Meeresareale weltweit, ist ein Augenmerk dieses Projektes.
Es besteht eine Kooperationen mit der Deutschen Umwelthilfe e.V.
Das Submaris Taucherteam aus Kiel unterstützt HSO durch die Nutzung ihres
Videomaterials. https://www.ronjadonath.de/hope-spot-ocean
Sonntag – 20. November 2022 – ab 11:00 Uhr …
Das Museumsjahr endet mit einer Filmvorführung

11:00 – 17:00 Uhr:
Kriegsaltlasten in der Ostsee – das Maritime Viertel hat mit einer Ausstellung und vielen Vorträgen auf die Gefahren durch Seeminen und die Bergungsmöglichkeiten in diesem Jahr erfolgreich hingewiesen. Die Bundesregierung hat letzte Woche nicht zuletzt nach unserem Apell endlich nennenswerte Finanzmittel bereitgestellt, um das Problem anzugehen.
18:00 Uhr:
Film/Kino: „In Kiel ist Revolution!“ – Von Kiel ausgehend ist schon vor 104 Jahren Politik in Bewegung gebracht worden. Darüber berichtet der Film „In Kiel ist Revolution!“ von Kay Gerdes und Klaus Kuhl, der uns großzügiger weise von den beiden Autoren zur Verfügung gestellt wurde …
… und den wir am 20. November 2022 nach unserer monatlichen Öffnungszeit um 18 Uhr in unseren Räumen in der Arkonastraße 1 zeigen können.
Der von der Gesellschaft für Kieler Stadtgeschichte initiierte Film über die Ereignisse von 1918 ist eine spannende Dokumentation über die Revolution von 1918.
Sonntag – 16. Oktober 2022 – 18:00 Uhr
„Investitionsmaßnahmen am NOK – Stand und Entwicklung“

Die Bauarbeiten an der Oststrecke des Nord-Ostsee-Kanals sind vielfältig und stellen eine so große Herausforderung dar, dass im März letzten Jahres mit dem Wasser-straßen – Neubauamt NOK eine neue Dienststelle eingerichtet wurde.
Zu den anstehenden Aufgaben gehören der Ausbau der Oststrecke, die Sanierung der Schleuse Kiel-Holtenau, der Neubau der 5. Kammerschleuse Brunsbüttel, der Ersatz der Hochbrücke Rendsburg und der ersten Levensauer Hochbrücke.
Allein für die Sanierung der Kleinen Schleusen in Kiel Holtenau waren im Entwurf 2016 240 Mio. Euro vorgehsehen; aktuell hat sich der Betrag auf 650 Mio. Euro erhöht. Vom Bundesverkehrsministerium wurden als Gründe dafür die Baupreiserhöhungen und der langfristig zu erwartende Anstieg des Meeresspiegels angegeben.
Der Leiter des Wasserstraßen – Neubauamtes NOK Sönke Meesenburg wird am 16. Oktober um 18 Uhr über Fortschritte und Problembereiche bei der Umsetzung dieses Maßnahmenbündels im Maritimen Viertel berichten. Anschließend können noch offene Fragen mit ihm diskutiert werden
Kulturmeilenfest – 25. September – 10:30 – 17:00 Uhr

Sonderausstellung und Vortragsreihe

Link zum Veranstaltungs-Kalender
Samstag – 10. September 2022 – 19.00 Uhr
„Prêt-à-chanter“, der Chor der Deutsch-Französischen Gesellschaft Schleswig-Holstein

Der Chor „Prêt-à-chanter“ lädt herzlich ein zu einem Konzert am Samstag, 10. September 2022 um 19.00 Uhr im Maritimen Viertel, Kultur am Kanal e.V., Arkonastrasse 1 in Kiel.
Der Eintritt ist frei, wir bitten Sie um eine Spende. Am Saxophon wird uns Jens Tolksdorf begleiten.
Da der Chor auch und gerne maritime Lieder singt, die wir bei den Begegnungen in Brest kennengelernt haben, bot sich ein Auftritt im Rahmen der Ausstellung „Ostsee in Gefahr“ an, die gerne besichtigt werden kann.
Im Namen der Sängerinnen und Sänger von „Prêt-à-chanter“ – Günter Brand

Sonntag – 15. Mai 2022
Maritime Exponate – Nun wird alles neu präsentiert: Ergänzend zum Frühjahrsputz sind die vielen maritimen Exponate für den Besucher so aufgebaut, dass sie Aufmerksamkeit fordern: der Kompass, die alten und neuen Schiffsmodelle, ein italienischer Maschinentelegraph aus Genova, Kartonmodelle der kaiserlichen Kriegsflotte und eine aufklappbare Ansicht eines dieser Kreuzer von innen – eine Rarität.
Ostersonntag – 17. April 2022
Die neuen Schiffsmodelle sind angekommen
Link zum KN-Artikel
Von einem begabten Hobby-Bastler, der als Arzt viele Jahre auf See gefahren ist und Passagiere auf Kreuzfahrtschiffen betreute, hat das Museum des Maritimen Viertels vier wunderbar gefertigte Segelschiffe geschenkt bekommen. Neben dem Flaggschiff des Kapitäns Nelson, der „damals“ die spanische Armada besiegte, der VICTORY sind dies die LA COURONNE, die INTREPID und die SOLEIL ROYAL.
Wir laden wir sie zu einem Besuch des Museums ein, um die Schiffe und ihre Herkunft bestaunen zu können, denn für alle Modelle wurden uns erläuternde Begleitzettel mitgeliefert. Unser gemietetes Transportfahrzeug musste in der Höhe auf die letzten 2 mm ausgenutzt werden; die Flaggen ragen höher über die Mastspitze hinaus als erwartet.
Sonntag – 20. März 2022

Am Frühlingsanfang ins Museum und zur Modellausstellung Altes Kiel – Bevor die Sonderveranstaltungen bei uns beginnen, laden wir sie zu einem Besuch des Museums mit ihren Kindern ein, denn wir bieten eine Bastelecke an, in der Kartonmodelle gebaut werden können. Im Nachbarraum stehen viele Modelle der Häuser aus Kiel, die Vorbild und Anregung sind.
Für Kinder der Küste steht ein Tisch bereit, an dem die Knoten der Seeleute geübt werden können – dies ist die Grundausbildung für jeden zukünftigen Segler.
Auch die Aussichtsplattform an der Schleuse ist wieder geöffnet und von dort kann das lebhafte Geschehen in der Schleuse und am Nord-Ostsee-Kanal beobachtet werden.
Sonntag – 21. November 2021

Das Maritime Viertel Kiel in Wik öffnet zum letzten Mal die Sonderausstellung
„Der Weg in die Welt – der Nord-Ostsee-Kanal – Wer hat ihn gebaut“
und begrüßt Gäste, soweit sie geimpft und gesundet sind – 2-G-Regelung.
Natürlich sind auch das Schleusenmuseum und die Ausstellung mit den Modellhäusern des alten Kiel zu erleben.
Zur Registrierung unserer Besucher bieten auch wir die Erfassung über luca an.
Der Weg in die Welt – 125+1 Jahre Nord-Ostsee-Kanal

Am 20. / 21. Juni 1895 eröffnete der deutsche Kaiser Wilhelm II. den Kaiser-Wilhelm-Kanal mit einer pompösen Zeremonie in Kiel-Holtenau.
Er war umgeben und wurde bejubelt von den Würdenträgern des Reiches und des Auslands.
Es ist nicht überliefert, ob es für die Arbeiter, die über viele Jahre den Kanal errichteten, auch eine Feier gab – aber anzunehmen ist dies nicht. Wenigstens eine Sonderration Bier?
Bei der Recherche war es außerordentlich schwierig, etwas über die Erdarbeiter, Handwerker, Matrosen, Maschinisten, Bagger- und Schachtmeister am Kanal und über ihr Leben zu erfahren.
Immerhin wurden zwei Lazarette und mindestens zehn Barackenlager für sie eingerichtet, es gab Weihnachtsfeiern ebenso wie eine Strafordnung. Darüber wollen wir in Vorträgen, Lesungen und Filmen berichten.
Zum Flyer …
Sonntag – 16. Mai 2021 – 11:00 bis 17:00 Uhr
Maschine: Volle Kraft voraus!

So mag ein Kapitän die Anweisung geben, wenn sein Schiff die Förde verlassen hat und in die Offene Ostsee fährt. Auf dem Nord-Ostsee-Kanal ist dies natürlich nicht möglich, denn dafür ist das Fahrwasser zu schmal.
Die bei schneller Fahrt entstehenden Wellen würden die Böschungen des Kanals beschädigen. Jede am Ufer wartende Fähre würde durchgeschüttelt und könnte sich vermutlich nicht am Anleger halten. Über das Verhalten von Passagieren und Fahrzeugen auf den Fähren möchte man gar nicht nachdenken.
Schließlich könnte der Squat dafür sorgen, dass das schnelle Seeschiff sich am Untergrund fest fährt und die Kanalsohle zerstört. Wie das sein kann, kann man bei uns im Schleusenmuseum erfahren.
Sonntag – 18. April 2021 – 11:00 bis 17:00 Uhr
Sperrung des Nord-Ostsee-Kanals wie im Suez Kanal – gab es das?
Die EVER GIVEN im Suez Kanal – tagesspiegel.de
Der Suez Kanal wurde eine Woche lang gesperrt, nachdem sich eines der größten Container-schiffe der Welt, die EVER GIVEN, quer in den Kanal gelegt hatte. Nachdem sie wieder fuhr, dauerte es eine weitere Woche, bis alle 422 Schiffe aus dem Stau heraus waren.
So etwas gab es im NOK vor vielen Jahren auch schon einmal, nachdem sich ein Holzfrachter quer gelegt hatte. Aber die Sperrung dauerte nicht sehr lange und es gab auch keinen so gewaltigen Stau von wartenden Schiffen.
Warum Schiffe bei einer Kanalpassage in Schwierigkeiten kommen können und was wohl der Grund bei der EVER GIVEN gewesen sein könnte, kann man bei uns im Schleusenmuseum erfahren. Dort gibt es dann auch ein Bild des Havaristen, der sich im Nord-Ostsee-Kanal quer gelegt hatte.
Besucher sind wieder herzlich willkommen
Sonntag – 21. März 2021 – 11:00 bis 17:00 Uhr

Die Levensauer Hochbrücke sollte nie gebaut werden, wenn es nach den Entwürfen der Kanalbauer vor 125 Jahren gegangen wäre. Als aber der Kaiser Wilhelm II die Baustelle besuchte und erfuhr, dass man hier auf der Strecke Kiel – Flensburg für die Eisenbahn eine Drehbrücke und für den Personenverkehr und die Fuhrwerke eine Fähre einrichten wollte, hat er sich mächtig aufgeregt. Seine Majestät ordnete an, dass an dieser wichtigen Kreuzungsstelle eine Hochbrücke wie in Grünental zu bauen sei! Und so geschah es.
In nur einem Jahr wurde die Brücke unter großen Schwierigkeiten errichtet, denn hier führte der Kanal bereits Wasser. Was später noch alles an der Brücke geschah, kann man bei uns erfahren:

Wegen der hohen Nachfrage ein weiteres Mal …
NDR Filmabend – 18. Oktober 2020
18:00 bis 19:30 Uhr
125 Jahre Nord-Ostsee-Kanal:
Verbindet die Meere, teilt das Land
Es ist der gewaltigste Bau Norddeutschlands: Der Nord-Ostsee-Kanal zwischen Kiel und Brunsbüttel, die meistbefahrene künstliche Wasserstraße der Welt. Doch der Kanal ist weit mehr als ein Bauwerk. Er hat Biografien, Familien und Generationen geprägt. Zahlreiche Arbeiter aus aller Welt strömten Ende des 19. Jahrhunderts zum Kanalbau und blieben dann in Schleswig-Holstein. „125 Jahre Nord-Ostsee-Kanal: Verbindet die Meere, teilt das Land“ ist eine emotionale Reise durch eine spannende Geschichte Norddeutschlands. Der Eintritt ist frei, über eine Spende freuen wir uns.
Tag des offenen Denkmals – 13. September 2020
Auch an diesem Traditionstag wirkt sich die Pandemie aus: im Magazin der Deutschen Stiftung Denkmalschutz für diesen Tag kann für jedes Bundesland nur ein Bauwerk dargestellt werden. Für Schleswig-Holstein sind dies die Gebäude des Maritimen Viertels im Bereich der Kanalschleuse Holtenau (Seite 32). Alle anderen Kulturgüter muss man online aufrufen: www.tag-des-offenen-denkmals.de

„Chance Denkmal: Erinnern. Erhalten. Neu denken“ ist das diesjährige Motto. Die Mitglieder des Vereins „Maritimes Viertel“ arbeiten seit Jahren daran, im Gebäude des Schleusenmuseums, der früheren Technischen Marineschule, an die Arbeit der Marine in Kiel zu erinnern. Ebenso soll das benachbarte Marine Untersuchungsgefängnis erhalten bleiben, das im letzten Jahr über ein Theaterstück der Öffentlichkeit gezeigt wurde. Dies war ein Ansatz, die Nutzung des Areals, das die Marine verlassen hat, neu zu denken.
Am Tag des offenen Denkmals kann man den heutigen Zustand sehen und damit am Beginn einer kulturellen Entwicklung im Stadtteil Wik teilnehmen.
Sonntag – 16. August 2020 – 11 bis 17 Uhr – Der Obelisk am Tiessenkai

Der Eiderkanal als Vorläufer des Nord-Ostsee-Kanals wurde genau 111 Jahre vor dem NOK eingeweiht. Als stolzes Symbol der Fertigstellung lies der dänische König einen Obelisken errichten. Damals gehörte das Land zu Dänemark und so erhielt der Obelisk eine goldene dänische Krone und die Inschrift PATRIA ET POPULO“ – für Vaterland und Volk.
Die Ägypter stellten im 3. Jahrhundert v. Chr. die ersten Obelisken auf und weihten sie ihrem Sonnengott. Wollte der dänische König Christian VII. ähnlich verehrt werden? Zur Kanaleinweihung ist er jedenfalls 1784 nicht angereist, da ihm Geschäfte in Kopenhagen wichtiger waren.
Ehemals waren zwei Obelisken aus norwegischem Marmor (Granit) nördlich und südlich des Kanals aufgestellt worden. Der südliche wurde zuerst von einem Ewer umgesegelt (!), danach durch eine hölzerne Säule und später durch eine Boje ersetzt. Der nördliche stürzte sehr früh um und es gab später eine Kopie aus Granit, die 1894 landeinwärts versetzt werden musste.
Sonntag – 19. Juli 2020 – 11 bis 17 Uhr – Kieler Idylle vor 125 Jahren!

Ein Blick auf die damals brandneue doppelte Schleusenanlage beweist es: in Holtenau ging es mit den wenigen Häusern recht idyllisch zu und auf der Wik ausgesprochen ländlich. Lediglich der frisch eingeweihte Kaiser-Wilhelm-Kanal war ein Hinweis auf eine Veränderung, die in diesem Jahr 1895 begann.
Die beiden Schleusenkammern hatten eine Länge von je 120 Metern und sollten alle damaligen Schiffe aufnehmen können, besonders natürlich die großen Schiffe der neuen Kaiserlichen Marine. Aber es stellte sich bereits jetzt heraus, dass bei der Planung der Bauwerke die Vorstellungskraft über die Weiterentwicklung von Schiffsgrößen unzureichend war. Das Wettrüsten besonders mit der britischen Marine führte zu neuen Schiffen mit 123 und 128 Metern Länge, für die also diese Schleusen zu kurz waren.
Bild: Landesbibliothek
Sonntag – 21. Juni 2020 – Diese „Ehe“ hält schon seit 125 Jahren!
Am 21. Juni vor 125 Jahren wurde sie vom Kaiser Wilhelm II in Kiel-Holtenau besiegelt, indem Nord- und Ostsee miteinander verbunden wurden. Mit großem Pomp weihte er den neu erstellten Kaiser-Wilhelm-Kanal ein, der erst später in >Nord-Ostsee-Kanal< umbenannt wurde. International ist diese 100 km lange künstliche Wasserstraße bekannt als Kiel Canal.
Wir werden dieses Ereignis im nächsten Jahr angemessen würdigen mit über 20 Vorträgen, Veranstaltungen, Lesungen, Theateraufführungen und vielem mehr.
Im Eingangsrelief des kleinen Leuchtturms auf der Nordseite der Holtenauer Schleuseneinfahrt zeigen Nordsee und Ostsee ihre symbolhafte Verbindung, die ununterbrochen seit 125 Jahren besteht.

Der NDR zeigt in einem Doku-Drama die achtjährige Baugeschichte des Kanals. Über 9000 Arbeiter schufteten für einen kargen Stundenlohn, untergebracht in Barackenlagern und ausgesetzt der Cholera, der Seuche der damaligen Zeit. Mehrfach musste das Kanalbett erweitert werden; die neueste Baumaßnahme beginnt in diesen Tagen.
Im Vorgriff auf die anstehenden Feierlichkeiten im nächsten Jahr zum 125+1 jährigen Jubiläum zeigen wir diesen bemerkenswerten Film, dessen Spielszenen Hubertus Meyer-Burckhardt moderiert, am Jahrestag der Kanaleröffnung, am 21. Juni.
18:00 Uhr NDR-Film 125 Jahre Nord-Ostsee-Kanal
19:30 Gespräch mit, Dr. Ulf Kämpfer (Oberbürgermeister Kiel), Dietrich Duppel (Autor des Films), Marc Brasse (Redaktionsleiter des Films), Rolf Fischer (Historiker)

Sonntag – 17. Mai 2020, 11 – 17 Uhr
„Nein, nicht schon wieder!!“ mag der Schleusenmeister gerufen haben, als er auf seinem Bildschirm sah, wie das hoch beladene Containerschiff AKACIA langsam auf das geschlossene Schleusentor zufuhr, es rammte und sich mit dem Bug tief in das Metall bohrte. Seit der Reparatur des Tores liegt ein herausgeschnittenes sehr verbogenes Metallstück in der Schleusen-Ausstellung des Vereins Maritimes Viertel in der Wik.
Auf jedem Verkehrsweg – Schiene, Straße oder Kanal – passieren immer wieder Unfälle, aber in einer Schleuse sind die Folgen an den Schiffen und der Schleusenanlage oft besonders eindrucksvoll – und teuer. Am 2. Januar 2007 rammte der Tanker BOW SIRIUS ein Schleusentor in Holtenau. Die Reparaturen nach dieser Havarie kosteten über 2 Mio. Euro.

Damit die Schleuse kurzfristig wieder in Betrieb gehen kann, liegen Ersatztore am Ufer im Kanal, die dann eingeschwommen und in die Führungen eingesetzt werden können. Zur Bauzeit der Schleuse vor 125 Jahren wurden die Metallteile noch vernietet, eine Kunst, die heute nicht mehr eingesetzt werden kann und daher müssen bei Reparaturen Verschraubungen alles zusammen halten. Zerstörte Metallteile der damaligen Konstruktion können nicht verschweißt werden, da sich das alte Material dafür nicht eignet. So wird jede Reparatur zu einer zeit- und kostenaufwändigen Einzelanfertigung, die nur noch von wenigen Spezialfirmen beherrscht wird.
Im Sonderheft zum 100 jährigen Kanal-Jubiläum berichteten die Kieler Nachrichten „bis zu 100 mal kracht´s jährlich im Kanal“. Heute kann das Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt Holtenau diese Zahl reduzieren „große Havarien sind selten, Alleinunfälle in die Böschung gibt´s ca. 1/Monat“. Aber leider müssen auch Tote registriert werden, wie vor über 45 Jahren in einer Nacht sogar 6 Fallschirmspringer.
Wer dazu Details erfahren möchte, sollte zur Schleusenausstellung kommen.
17. Januar 2020 – Es ist soweit … Kanalgeschichte neu in Szene gesetzt

„Wie lange liegt denn ein Schiff in der Schleuse?“ fragt Svenja, die für ihr Schulprojekt extra aus Eutin angereist ist. „Und warum wird in Brunsbüttel eine 5. Schleuse neu gebaut und hier in Holtenau gibt es nur 4 Schleusen?“ Diese und weiterführende Fragen beantworten wir in der Schleusen-Ausstellung des Vereins Maritimes Viertel in der Wik.
Nach der Winterpause haben die Vereinsmitglieder alle Poster neu gestaltet und aktualisiert, die Ausstellungstücke neu geordnet und für die Besucher in attraktive Positionen gerückt. Nun fällt es auch leichter, größeren Besuchergruppen die Exponate während einer Führung zu erklären. Bau und Betrieb der Schleusenanlage des Nord-Ostsee-Kanals in Holtenau werden gezeigt, detailreiche Modelle blinken, bewegen sich und zeigen so die Funktionsweisen historischer und aktueller Schleusen. Bau- und betriebstechnische Einzelobjekte demonstrieren, wie aufwändig es ist, eine solche riesige Anlage rund um die Uhr an jedem Tag des Jahres betriebsbereit zu halten.
Die neugestaltete Schleusenausstellung wird am Freitag, den 17. Januar, um 18 Uhr in einer Vernissage neu eröffnet. Das Querflötentrio Uliana, Victoria, Adelia wird den musikalischen Rahmen geben, Grußworte vom Wasser- und Schifffahrtsamt sowie der Vereinsvorsitzenden leiten über zu einer Führung durch die neue Ausstellung. Gäste sind herzlich willkommen.
Besuchen Sie uns: jeden 1. und 3. Sonntag im Monat zwischen 11:00 Uhr und 17:00 Uhr

Arkonastraße 1 – 24106 Kiel – info@maritimesviertel.de